Ukraine: Auf der Suche nach Frieden im Krieg

Seit über drei Jahren herrscht nun Krieg in der Ukraine – mehr als drei Jahre seit dem Beginn der Invasion Russlands. Wir erwarten alle sehnsüchtig den Tag, an dem der Krieg ein Ende findet und Frieden in unserem Land einziehen kann. Diese Sehnsucht liegt in der Luft und wächst mit den ersten Anzeichen des Frühlings noch stärker, was uns daran erinnert, dass auch der härteste Winter einen Anfang und ein Ende hat.

Das steht im Einklang mit den Worten in Prediger:

Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit; herzen hat seine Zeit, aufhören zu herzen hat seine Zeit; suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit; behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit; zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit; schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit; lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit; Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit.

Prediger 3,5-8; Luther 2017

Unsere Kolleginnen und Kollegen aus der Ukrainischen Bibelgesellschaft berichten über ihre wertvolle Arbeit.

Ein Kreuz gebaut aus Minen und Rohren wird enthüllt

In Charchiw wurde ein großes Kruzifix aus Artilleriegranaten enthüllt.

Ein wachsendes Verlangen nach Gott

Wir können beobachten, wie mehr und mehr Menschen ihre Hoffnung in die Autoritäten und offiziellen Institutionen verlieren. Stattdessen sehen wir ein wachsendes Verlangen, Hilfe und Unterstützung bei dem Allmächtigen zu suchen. Ein Moment, der mich dabei besonders beeindruckt hat, war die Enthüllung eines majestätischen Kruzifixes am 4. März in Bohoduchiw, in der Region Charchiw, nur 40 km von der russischen Grenze entfernt. Die Skulptur wurde aus 20.000 Artilleriegranaten und Minen hergestellt, die in den seit kurzem nicht mehr besetzten Gemeinden Zolochiv und Derhachi aufgesammelt wurden – Orte, die immer noch unter russischer Bombardierung leiden. Das Kreuz wurde aus Rohren hergestellt, die von Notdiensten aus beschädigten Gebäuden in Charchiw geborgen wurden. Es wurde auf einer Panzersperre aufgestellt, die aus Straßenbahnschienen gebaut wurde, die ursprünglich im Hüttenwerk Azow-Stahl in Mariupol nach dem 2. Weltkrieg produziert wurden – eine Stadt, die jetzt besetzt ist. 

Der bemerkenswerteste Aspekt an dieser Installation ist ihr Name: „Das Kreuz des Friedens“. Laut örtlichen Behörden ist es nicht nur „ein Kunstobjekt, sondern ein Symbol der Resilienz und der Hoffnung, ein Symbol des Preises, der für den Frieden bezahlt werden muss.“ Das Kreuz wurde in der „Ruhmesallee“ der Stadt aufgerichtet, und wird ab Mitte April in 14 Städten in der Ukraine präsentiert, bevor es auf eine Reise durch die Städte Europas gehen wird.

Andrang auf ukrainische Bibeln

Bibeln und Kinderbibeln für zahlreiche Familien

Vor einigen Tagen konnten wir 300 Kinderbibeln nach Odessa an einen Geistlichen liefern, der in einer der Brigaden der Ukrainischen Marine dient. Zu Beginn des Jahres haben sie bereits einiges an Literatur erhalten, aber als die Frauen und Kinder der Soldaten, die bisher keine eigenen Bibeln hatten, die wunderschönen blauen Bibeln sahen, haben sie auch den Wunsch nach solch einem besonderen Geschenk geäußert. Aktuell erwarten etwa 8.000 Familien ihre eigenen Ausgaben.

Zusätzlich zu den Kinderbibeln für Angehörige der Soldaten, wurde eine großangelegte Veranstaltung in Lwiw für Binnenvertriebene und Angehörige gefallener Soldaten abgehalten. So konnten etwa 100 Familien erreicht werden, von denen alle eine Bibel als Geschenk erhalten haben – wenn es in den Familien Kinder gab, auch eine Kinderbibel. Tag für Tag, Woche für Woche hören unsere Telefone nicht auf zu läuten und wir versuchen, im Rahmen unserer Möglichkeiten, allen Wünschen nach Gottes Wort gerecht zu werden.

Große Dankbarkeit für durchgehende Unterstützung

Menschen suchen nach Frieden – nicht nur irdischem Frieden, sondern spirituellem, göttlichem und von Jesus gegebenem Frieden. Diesen Frieden erlangt man durch das Lesen in Gottes Wort und den Austausch im Gebet mit Ihm.

Wir bedanken uns aufrichtig für die durchgehende Unterstützung. Danke, dass ihr uns mit in euer Gebet nehmt. Danke, dass ihr es durch eure Beteiligung möglich macht, Gott so nah und real werden zu lassen für alle, die unter dem Krieg leiden mussten, und für die, deren Herzen für immer eine Narbe tragen werden.

Wir glauben, dass mit Gottes Hilfe der langersehnte Frieden endlich in unser Land kommen kann, und die Herzen der Menschen mit dem göttlichen Frieden erfüllt werden können – unerschütterlich, unveränderlich und ewig.

Yurii Petrenko, leitender Kommunikations- und Projektmanager der Ukrainischen Bibelgesellschaft

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Eine Fernsehkamera filmt ein Interview mit einer Frau.

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Chinesische Christin freut sich über ihre Bibel

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Das Cover und die erste Seite der aktuellen Ausgabe "Die Bibel aktuell"

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Jordanien spielt im Nahen Osten eine zentrale politische Rolle. Es fördert den interreligiösen Dialog und engagiert sich für eine friedliche Lösung im Nahostkonflikt. Jordanien ist ein islamisch geprägtes Land; etwa zwei Prozent der Bevölkerung sind Christen. In Jordanien leben circa drei Millionen Flüchtlinge; 1,3 Millionen davon kommen aus Syrien. Kein einfaches Umfeld für die Jordanische Bibelgesellschaft.