Dr. Jutta Henner
leitet als Direktorin die Arbeit der Österreichischen Bibelgesellschaft.
WAS BEDEUTET DIE BIBEL FÜR MICH?
Zur Bibel bin ich auf Umwegen gekommen, aber seit die Bibel in mein Leben gekommen ist, lässt sie mich nicht mehr los, begeistert mich, hinterfragt mich, begleitet mich einfach durchs Leben. So oft schon gelesen und doch erlebe ich es immer wieder, als sei ein Wort darin gleichsam nur für mich gesprochen.
So bekannt und doch begegnet immer wieder ein Abschnitt, von dem ich meine, ich hätte ihn noch nie (so) gehört. Vertraut und jedenfalls immer wieder neu. Keinesfalls ist immer bequem, was ich darin höre und lese, aber jedenfalls zurecht bringend, vergewissernd, auch befreiend oder tröstend.
Seit die Bibel in mein Leben gekommen ist, lässt sie mich nicht mehr los, begeistert mich, hinterfragt mich, begleitet mich einfach durchs Leben.
Manches lässt mir keine Ruhe und anderes schafft wiederum die tiefe Gewissheit, in aller Unruhe um mich herum unendlich geborgen und getragen zu sein und unterwegs zu einem Ziel. Verbunden mit Bibelleserinnen und –lesern vor und neben mir, hineingenommen ins Staunen über unseren guten Gott, der unendlich liebevoll zu uns spricht.
Worte, die tragen und halten, die bewegen und über sich hinaus wachsen lassen. Worte, die mehr sind als Worte, die Beziehung sind zu dem einen, der auch mich mit seinen Worten gerufen hat und täglich neu ruft: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu eingesetzt, dass ihr hingeht und Frucht bringt.“ (Johannes 15,16)
WARUM ARBEITE ICH IN DER BIBELGESELLSCHAFT?
Sich dafür einsetzen zu dürfen, dass die Bibel zu den Menschen kommt, ist eine wunderbare, eine faszinierende Aufgabe. Kein Beruf jedenfalls, vielmehr Berufung. Dass die Stimme der Bibel hörbar wird und (hoffentlich) auch gehört wird in unserem Land, von Jung und Alt, Einheimischen und Fremden, das fordert immer wieder auch Kreativität und Hartnäckigkeit.
Wie gut ist es, dabei nicht allein zu sein. Mit einem Team arbeiten zu dürfen, sich von ganz unterschiedlichen Menschen im ganzen Land unterstützt und begleitet zu wissen, zusammenzuarbeiten mit allen, die guten Willens sind – in ökumenischer Verbundenheit über Kirchen- und Konfessionsgrenzen hinaus.
Eingebunden in ein weltweites Netzwerk von Bibelgesellschaften mit je eigenen Prägungen und Erfahrungen und doch eins in der Liebe zur Bibel und im Anliegen, die Bibel und mit ihr ihre lebendige Botschaft hinauszutragen in die Welt, zu den Menschen, die diese Botschaft brauchen.
Sich dafür einsetzen zu dürfen, dass die Bibel zu den Menschen kommt, ist eine wunderbare, eine faszinierende Aufgabe.
Die Vielseitigkeit der Aufgaben, der Wandel in der Art, wie Bibelverbreitung geschieht, der Einsatz zeitgemäßer Medien, Mittel und Methoden, all das macht die Tätigkeit in der Bibelgesellschaft zu einer Aufgabe, für die sich einzusetzen und auch einmal an Grenzen zu kommen, sich allemal lohnt.
Seit dem Beginn meiner Tätigkeit im Herbst 1996 hat sich manches verändert – der Auftrag ist gleich geblieben, die Quelle, aus der ich in nicht ausbleibenden schwierigen Situationen (und keineswegs nur dann!) schöpfe, Gottes Wort selbst, ist eine nie versiegende. Dankbar bin ich dafür, in der Bibelgesellschaft wirken zu dürfen – dankbar dem, der mich in diesen Dienst gerufen hat, und dankbar den vielen Menschen, die mit mir unterwegs sind, damit die Bibel zu den Menschen kommt.