"Gott ist Liebe" Glaubenskurs in Kufstein

Immer wieder werden Menschen, die Asyl in Österreich beantragen, auf Gemeinden und auf den christlichen Glauben aufmerksam. In der evangelischen Pfarrgemeinde Kufstein werden seit vielen Jahren Glaubens- und Taufkurse für Asylwerber angeboten.

Junge Menschen beim Glaubenskurs Kufstein

Teilnehmende am Glaubenskurs in der evang. Pfarrgemeinde Kufstein mit Pfarrer Thomas Müller.

Als ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Flüchtlingsarbeit wurde ich in den vergangenen Jahren immer wieder beauftragt, Asylsuchende, die diesen Wunsch äußerten, in den christlichen Glauben einzuführen. Anfangs war das hauptsächlich Einzelunterricht. Sehr individuell, weil ohne Vorlage, ohne ausgearbeitetes Curriculum. Immer getrieben von der Frage, was einerseits zu unverzichtbarem Grundwissen des Christentums gehört und andererseits für diesen Menschen, der da mit mir am Tisch saß, existentiell wichtig sein könnte.

Im Jahr 2015 änderte sich wie überall die Szenerie. Immer mehr Asylsuchende strandeten in Kufstein. Einige der Geflüchteten fanden bald nach ihrer Ankunft den Weg in unsere Kirche, besuchten fremdelnd unsere Gottesdienste und wurden von unserer naiven Freundlichkeit sicher manchmal überfordert. Eine größere Gruppe besuchte unseren Taufkurs und zählt seit damals zu unserer Gemeinde. Ein Afghane ist inzwischen so gut in unsere Gemeinde integriert, dass er bereits zum zweiten Mal als Gemeindevertreter tätig ist.

Derzeit gibt es seit dem Sommer letzten Jahres wieder einen Glaubenskurs. Zum ersten Mal wird er auch von Menschen im Asylverfahren besucht, die bereits in ihren Herkunftsländern Christen waren. Die Taufwerbenden, zwei Männer und eine Frau, sind aus dem Iran.

Bibeln in Muttersprachen

In unserer Kirche steht über dem Altarraum unübersehbar: Gott ist Liebe. Darauf weise ich die Teilnehmenden am Anfang des Kurses hin. In aller Unsicherheit und Fremdheit ist das eine grundlegende Gewissheit: Gott ist Liebe.

Erwachsene Menschen, die unsere Sprache nur bruchstückhaft verstehen, im Christentum österreichisch-evangelischer Prägung zu unterrichten, ist eine herausfordernde Angelegenheit. Alle haben eine Bibel in ihrer Muttersprache bekommen und auch, soweit vorhanden, eine zweisprachige Ausgabe des NT.

Pfarrerin i.R. Mag. Luise Müller war bis 2012 Superintendentin der Diözese Salzburg-Tirol.

Pfarrerin i.R. Mag. Luise Müller war bis 2012 Superintendentin der Diözese Salzburg-Tirol.

Dankenswerterweise unterstützt uns die Österreichische Bibelgesellschaft und stellt alle Bibelausgaben kostenlos zur Verfügung. Außerdem gibt es mittlerweile Kursunterlagen und Erfahrungswerte. Doch es ist nicht nur der Lernstoff, es ist auch eine Haltung, die wir begreifbar machen wollen: Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst. So hat Jesus das Wesentliche des Christentums zusammengefasst. Wenn es uns gelingt, die Freiheit, die dadurch ins Leben kommt, erfahrbar zu machen, ist viel gewonnen.

Geflüchtete Familie zeigt ihr zerstörtes Haus in Aleppo.

Schenken Sie Flüchtlingen eine Bibel

Geflüchtete Menschen, die in Österreich einen Neuanfang machen wollen, suchen unter schwierigsten Umständen nach Halt. Die Bibel kann für sie ein Anker sein.

Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie, dass geflüchtete Menschen in der biblischen Botschaft von Hoffnung, Gemeinschaft und Angenommensein Halt finden.