So leben Christen in China mit der Bibel
Jahrelang war die Bibel verboten und verbannt, heute ist sie der Bestseller in China.
Inhaltsverzeichnis
- Bibel war verboten während der Kulturrevolution
- Christentum Wächst Rasant
- BIBELGESELLSCHAFTLICHE ARBEIT
- UNTERSTÜTZUNG DER KIRCHE VOR ORT
- Spenden und helfen
Der christliche Glauben ist bereits im 7. Jahrhundert nach China gekommen; verschiedene Missionen versuchten über Jahrhunderte, den christlichen Glauben in China zu verbreiten. Dennoch fruchteten alle diese Bemühungen auf dem harten Boden Chinas nicht.
Bibel war verboten während der Kulturrevolution
Schließlich wurde sogar der Glaube während der Zeit der Kulturrevolution in den 1960er- und 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts unterdrückt und verboten. Während dieser Jahre war die Bibel ein verbotenes Buch – Bibelausgaben wurden konfisziert, verbrannt oder vernichtet. Christinnen und Christen, die eine Bibel besaßen, drohte Lagerhaft.
Nach dem Tod des kommunistischen Staatspräsidenten Mao Zedong setzte sich eine neue Religionspolitik in der Volksrepublik durch. Dies führte 1980 zur Gründung des Chinesischen Christenrates als anerkannte Dachorganisation der evangelischen Christen im Land.
Christentum Wächst Rasant
Auch für die Bibelgesellschaften ergaben sich neue Möglichkeiten. Heute ist die Bibel das am meisten verkaufte Buch in China. Das Christentum wurde in den letzten drei Jahrzehnten zur am schnellsten wachsenden Religion im Reich der Mitte. Der millionenfache Bibeldruck und die Verbreitung der Bibelausgaben im ganzen Land haben dieses extreme Wachstum der Kirche in China wahrlich befeuert.
China ist das einwohnerstärkste Land der Welt, mit 1,4 Milliarden Menschen, die etwa 18% der Weltbevölkerung ausmachen. Obwohl Millionen Chinesinnen und Chinesen bereits zum christlichen Glauben gekommen sind, gibt es immer noch 1,3 Milliarden Chinesen, die meist noch gar nichts vom christlichen Glauben wissen. 24% aller Nicht-Christen weltweit leben in China.
BIBELGESELLSCHAFTLICHE ARBEIT
1985 vereinbarten der Weltbund der Bibelgesellschaften (UBS) und die chinesische Amity-Stiftung den Bau und den gemeinsamen Betrieb einer Bibeldruckerei in Nanjing – von Beginn an unterstützt durch Spenderinnen und Spender aus aller Welt. Da es keine eigenständige Bibelgesellschaft gibt, wird die Arbeit durch die UBS China-Partnership organisiert.
Die UBS stellt daher das dringend benötigte spezielle Bibeldruckpapier zur Verfügung und finanzielle Mittel, um den Druck und die Verbreitung von Millionen von Bibeln in China zu ermöglichen. Dadurch können die Druckkosten deutlich gesenkt und Bibeln preiswerter angeboten werden.
UNTERSTÜTZUNG DER KIRCHE VOR ORT
Zudem unterstützt die UBS auch die Kirche in China, wo immer es um die Bibel geht: Mit Bibelübersetzungen, der Publikation von Bibelausgaben und deren Verbreitung, mit Materialien für die Gemeindearbeit sowie mit Veranstaltungen, die dazu beitragen, Vorurteile über die Bibel im Land abzubauen. Das Wachstum der Gemeinden hält seit Jahren an. Zu den Gemeinden gehört häufig eine eigene Buchhandlung, denn Bibeln dürfen in China nur von Kirchen verkauft oder weitergegeben werden.
Die bibelmissionarische Arbeit in China ist noch längst nicht abgeschlossen. Millionen Menschen werden Christen und wollen eine eigene Bibel, um im Glauben wachsen zu können. Tausende werden zu Mitarbeitenden für die Gemeinden ausgebildet und mit entsprechenden Materialien versorgt, um als Multiplikatoren der biblischen Botschaft in Kirchen und Gemeinden wirken zu können.
Kua Wee Seng
ist Direktor der UBS China Partnership und leitet die Bibel-Arbeit in China.