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Der Prophet Zefanja

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Dies ist eines der eher düsteren prophetischen Bücher. Es beginnt mit einer Beschreibung des „Tages des Herrn“, der die Zerstörung der Welt bringen soll. Es listet sowohl Menschen als auch Tiere auf, die von dem Zorn Gottes hinweggefegt werden. Diese Prophezeiung scheint allen – in Juda und den umliegenden Nationen – Zerstörung zu versprechen, und für die Empfänger ihrer Botschaft gibt es kaum Hoffnung. In den Kapiteln 2,1 und 3 ist von der Wichtigkeit der Suche nach dem Herrn die Rede. Es wird aber denjenigen, die dies tun, keine Erlösung versprochen. Am Ende zeichnet sich jedoch eine plötzliche Wendung zum Besseren ab: Die Strafe wird als Reinigung des Volkes verstanden, das von nun an eine erneuerte Beziehung zu Gott hat.

Zeitaufwand

Vollständige Lesezeit: ca. 10 Minuten
Hast du weniger Zeit? Lies nur 1,1–9; 2,1–3; 3,14–20

Inspirierende Zitate

Und all das treiben sie, obwohl der HERR mitten unter ihnen wohnt! Er tut kein Unrecht, seine Rechtsordnung bleibt in Geltung. Tag für Tag bestätigt er sie, so sicher jeden Morgen die Sonne aufgeht. Aber diese Leute schämen sich nicht, immer neues Unrecht zu begehen. (Zefanja 3,5)

„Der HERR, dein Gott, ist in deinen Mauern, er ist mächtig und hilft dir. Er hat Freude an dir, er droht dir nicht mehr, denn er liebt dich; er jubelt laut, wenn er dich sieht.“ (Zefanja 3,17)

Übersetzung aus der Gute Nachricht Bibel

Herausforderung

Das gesamte Buch bis 3,14 stellt eine ziemliche Herausforderung dar, da es eine Zukunft zeichnet, in der Israel und alle umliegenden Nationen für ihre Sünden bestraft werden sollen. Nur die letzten Verse des Buches bieten Hoffnung.

Über den Autor

Der Eröffnungsvers schreibt das Buch Zefanja zu, der angeblich ein entfernter Nachkomme Hiskias gewesen sei: Dies ist das Wort des HERRN, das geschah zu Zefanja, dem Sohn Kuschis, des Sohnes Gedaljas, des Sohnes Amarjas, des Sohnes Hiskias, zur Zeit Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda. (Zefanja 1,1).

Was wissen wir über ihn?

Wir wissen nicht viel mehr als das Beschriebene. Andere Personen namens Zefanja kommen zwar in der Bibel vor, aber auf keinen trifft diese Beschreibung zu.

Zeitlicher Kontext

Der Eröffnungsvers bringt Zefanja auch mit der Zeit König Josias in Verbindung. Josia war zwischen 640 und 609 v.Chr. König in Juda. Über seine Herrschaft wird in 2. Könige 21,24–23,28 berichtet. Er wurde von den Verfassern des 2. Buches der Könige als gerecht angesehen (die meisten Könige waren das nicht), weil er im Land Reformen einführte, die von einer strengeren Befolgung des Gesetzes inspiriert waren.

Juda fiel während der Herrschaft von Josias Sohn Eliakim (der von den Ägyptern in Jojakim umbenannt wurde) an das Babylonische Reich und so erfüllte sich Zefanjas Untergangsprophezeiung.

Wie fühlten sich die Menschen?

Die Herausforderung dieser Periode in der Geschichte Judas besteht darin, dass die Katastrophe unmittelbar bevorstand, aber mit Ausnahme einiger weniger Propheten wollte das niemand wahrhaben.

Andere Bücher zu dieser Zeit:
2. Könige 17–25; 2. Chronik 29–36; Nahum; Habakuk; Jeremia; Jesaja

Art des Buches

Zefanja ist der neunte der zwölf kleinen Propheten.
Es handelt sich um eine Prophezeiung, die sich fast ausschließlich auf den kommenden „Tag des Herrn“ konzentriert.

Aufbau des Buches

1,1: Einleitung
1,2–18: Die Zerstörung wird angekündigt
2,1–3: Suche den Herrn, auch wenn dies noch keine Erlösung garantiert
2,4–15: Gerichtsbotschaften gegen die Völker
3,1–13: Weitere Gerichtsbotschaften
3,14–20: Gott wird den restlichen Gläubigen Hoffnung und Wiederherstellung bringen

Weiterführend

Der „Tag des Herrn“ wird im gesamten Buch thematisiert. Der Ausdruck ist im Alten Testament weit verbreitet und wird dafür verwendet, um auf ein Ereignis in der Zukunft hinzuweisen, bei dem Gott eingreifen wird. Manchmal ist das etwas, worauf man sich freuen kann, und manchmal eher etwas, vor dem man Angst haben muss. Achte darauf, wie Zefanja den Begriff verwendet.

In Zefanja steckt viel Düsteres, aber ist alles wirklich nur düster? Versuche, Hoffnungsschimmer zu entdecken.

Beachte, dass Gottes Urteil sowohl für die Völker rund um Juda als auch für Juda selbst gilt. Empfindest du die Strafe für Gottes Volk anders als jene für die anderen?

Bedeutung für mich

Der Ausdruck „Suche den Herrn“ kommt in diesem Buch mehr als einmal vor. Was bedeutete das deiner Meinung nach für Zefanja? Wie können wir in unserem Alltag „den Herrn suchen“?

Diskussionsanregung

- Welche speziellen Abschnitte im Buch gefielen dir sehr bzw. konnten dich besonders inspirieren?
- Welche Teile des Buches missfielen dir oder bereiteten dir Schwierigkeiten?
- Was denkst du: Wovon handelt das Buch?
- Sprich in deiner Gruppe darüber, wie du auf den Zorn des Herrn reagiert hast, der im gesamten Buch beschrieben wird. Hat er dir Unbehagen bereitet? Hältst du es für gerechtfertigt? Wie fühlst du dich, wenn Menschen heute diese Art von Sprache verwenden?
- Besprich die letzten Verse (3,14–20) des Buches. Hat sich deine Sicht auf das Buch verändert?
- Die Rede über „den Rest“ (d.h. über diejenigen, die angesichts der Katastrophe treu blieben) war in der gesamten jüdischen und christlichen Geschichte wichtig. Ist die Rede von den „Übrigen“ überhaupt hilfreich, wenn man über das Christentum heute nachdenkt?
- Was hat dich berührt, deinen Glauben erweitert oder deine Gedanken über dein Leben und dein Verhalten verändert?

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