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Der Prophet Sacharja

zur Auswahl

Wie das Buch Haggai spielt auch Sacharja zwischen 520 und 516 v.Chr. Es geht um die dringende Notwendigkeit, den Tempel in Jerusalem nach der Rückkehr aus dem Babylonischen Exil wieder aufzubauen. Sacharja enthält eine Sammlung sowohl mündlicher Botschaften als auch von Visionen, welche die Leitungspersonen des Volkes ermutigen sollen, den Wiederaufbau des Tempels fortzusetzen. Sacharja besteht aus zwei Teilen: Die erste Hälfte des Buches (Kapitel 1–6) enthält eine Mischung aus Visionen und Prophezeiungen. Die zweite Hälfte des Buches (Kapitel 9–14) enthält zwei lange Prophezeiungen.

Zeitaufwand

Vollständige Lesezeit: ca. 40 Minuten
Hast du weniger Zeit? Lies nur 1,1–6; 6,9–15; 7,1–14

Inspirierende Zitate

„Das ist das Wort des HERRN über Serubbabel: Durch Heeresmacht und Kriegsgewalt wird nichts erreicht, sondern nur durch meinen Geist. Das sagt der Herr der himmlischen Heere.“ (Sacharja 4,6; BasisBibel)

„So spricht der HERR, der Herrscher der Welt: Es werden wieder alte Menschen auf den Plätzen der Stadt sitzen, Männer und Frauen, den Stock in der Hand, auf den sie sich beim Gehen stützen müssen – ein so hohes Alter werden sie erreichen. Und auf den Straßen wird es von spielenden Kindern, Jungen und Mädchen, wimmeln.“ (Sacharja 8,4-5)

„Freu dich, du Zionsstadt! Jubelt laut, ihr Bewohner Jerusalems! Seht, euer König kommt zu euch! Er bringt Gerechtigkeit, Gott steht ihm zur Seite. Demütig ist er vor seinem Gott. Er reitet auf einem Esel, auf einem starken Eselshengst.“ (Sacharja 9,9)

„Die Nachkommen Davids und die Bewohner Jerusalems aber werde ich mit einem reumütigen Geist erfüllen, der sie dazu treibt, mich um Erbarmen anzuflehen. Sie werden schuldbewusst zu mir aufblicken wegen des Mannes, den sie durchbohrt haben. Sie werden um ihn trauern, wie man um den einzigen Sohn trauert, sie werden weinen und klagen wie um einen Erstgeborenen.“ (Sacharja 12,10)

Übersetzung aus der Gute Nachricht Bibel

Herausforderung

Da das Buch unzusammenhängend geschrieben ist, kann es schwierig sein, den Überblick über das zu behalten, worüber gerade gesprochen wird.

Über den Autor

Die Prophezeiungen werden Sacharja, dem Sohn Berechjas, dem Sohn Iddos, zugeschrieben (1,1).

Die zweite Hälfte des Buches (Kapitel 9–14) fühlt sich ganz anders an als die erste Hälfte, sodass einige vermuten, dass dieser Teil von einem anderen, aber unbekannten Autor verfasst wurde.

Was wissen wir über die Autorenschaft?

Iddo war das Oberhaupt einer der Priesterfamilien, die nach dem Exil nach Jerusalem zurückkehrten, und Sacharja war sein Enkel. Einige vermuten, dass Sacharja ein kleiner Junge war, als er mit seiner Familie zurückkehrte.

Zeitlicher Kontext

Den Verbannten wurde 538 v.Chr. von König Kyrus die Rückkehr aus Babylon gestattet. Kurz darauf begannen die ersten Verbannten zurückzukehren. Sacharja (und das nahezu zeitgleich entstandene Buch Haggai) stammen aus dieser Zeit und spiegeln ein wenig wider, was die Menschen damals bewegte.

Mit dem Sacharja-Buch beginnt die Epoche des Zweiten Tempels, die von der Zeit Haggais und Sacharjas bis zur Zerstörung des Tempels im Jahr 70 n.Chr. durch die Römer reicht.

Wie fühlten sich die Menschen?

Beim Lesen zwischen den Zeilen von Haggai und Sacharja empfanden die Menschen eine seltsame Mischung aus Hoffnung, aufgrund des Endes des Exils, und Elend,da ihre Rückkehr nicht so angenehm und erfolgreich verlief, wie sie es gehofft hatten.

Andere Bücher zu dieser Zeit:
Das Ende von 2. Chronik und Haggai

Art des Buches

Prophezeiung. Sacharja ist insofern ein ungewöhnliches prophetisches Buch, da es mehr Visionen enthält als jedes andere prophetische Buch in der Bibel (sogar mehr als Hesekiel und Jeremia). Die Visionen in der ersten Hälfte des Buches ähneln stark den apokalyptischen Visionen, die beispielsweise in Daniel und der Offenbarung des Johannes im Neuen Testament zu finden sind.

Das Buch ändert auch nach der 1. Hälfte seinen Ton, sodass die zweite Hälfte des Buches ein ganz anderes Gefühl vermittelt als seine erste.

Aufbau des Buches

1,1–6: Eröffnungsbotschaft über die Bedeutung der Umkehr
1,7–17: Erste Vision – ein Mann auf einem roten Pferd zwischen Myrtenbäumen
1,18–21: Zweite Vision – eine Vision von vier Hörnern
2,1–5: Dritte Vision – ein Mann mit einer Messlinie
2,6–13: Eine Prophezeiung über die bevorstehende Vernichtung derer, die Juda Schaden zugefügt haben
3,1–10: Vierte Vision – eine Vision von Josua, dem Engel des Herrn und Satan
4,1–14: Fünfte Vision – ein goldener Leuchter
5,1–4: Sechste Vision – eine fliegende Schriftrolle
5,5–11: Siebente Vision – ein Korb voller Sünde
6,1–8: Achte Vision – vier Streitwagen
6,9–15: Die Krönung und Beauftragung des Königs und eines Priesters
7,1–8,23: Prophezeiung darüber, wie man anbetet
9,1–11,17: Prophezeiung des Gerichts über Judas Feinde und der Wiederherstellung Judas
12,1–14,21: Prophezeiung des Sieges für Jerusalem

Weiterführend

Engel tauchen in diesem Buch überall auf (insgesamt 21 Mal); Achte beim Lesen auf sie!

Viele Leute glauben, dass sich Ton und Stil des Buches in Kapitel 9 ändern. Was denkst du darüber?

Die frühen Visionen (Kapitel 1–8) enthalten Elemente wie Hörner und Männer auf Pferden, die sowohl aus Daniel als auch aus der Offenbarung bekannt sind. Achte bei der Lektüre auf Motive, die du aus anderen Büchern kennst.

Bedeutung für mich

Eines der großen Themen von Sacharja ist die Vergebung. Denk darüber nach, was Sacharja unter Vergebung versteht und was wir daraus für uns selbst lernen können.

Diskussionsanregung

- Welche speziellen Abschnitte im Buch gefielen dir sehr bzw. konnten dich besonders inspirieren?
- Welche Teile des Buches missfielen dir oder bereiteten dir Schwierigkeiten?
- Was denkst du: Wovon handelt das Buch?
- Wie bist du mit den Visionen in Sacharja zurechtgekommen? Waren sie sinnvoll oder haben sie dich verwirrt? Welche der Visionen gefiel dir am besten?
- Sacharja enthält zwei Schlüsselprophezeiungen, die oft auf Jesus angewendet werden (9,9 und 12,10). Betrachte sie im Kontext. Was bedeuteten sie deiner Meinung nach für Sacharjas erste Zuhörerschaft? Und was bedeuten sie, wenn man sie auf Jesus anwendet?
- Das Buch Sacharja wurde zu einer Zeit verfasst, als die Menschen ziemlich enttäuscht waren. Sie hatten alle ihre Hoffnungen auf eine glorreiche Rückkehr aus dem Exil gesetzt, aber als sie nach Jerusalem kamen, erfüllten sich ihre Erwartungen nicht: Der Tempel lag in Trümmern, sie hatten keinen starken Anführer und viele von ihnen waren arm. Mittendrin bot ihnen Sacharja Hoffnung. Ist dir in dem Buch etwas aufgefallen, das uns heute in ähnlichen Situationen inspirieren könnte?
- Was hat dich berührt, deinen Glauben erweitert oder deine Gedanken über dein Leben und dein Verhalten verändert?

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