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Prediger

zur Auswahl

Das Buch Prediger enthält die destillierte Weisheit eines älteren und etwas missmutigen Lehrers, der mit dem Gefühl der Sinnlosigkeit seines Lebens zu kämpfen hat. Dieser stellt die Frage: „Wie können wir ein sinnvolles Leben führen?“ Der Autor drückt seine Enttäuschung darüber aus, dass Arbeit, Vergnügen und sogar philosophische Forschung letztlich wenig Befriedigung bringen und ein Gefühl der Leere hervorrufen. Er kommt zu dem Schluss, dass das Leben Probleme mit sich bringt, die schwierig bis unmöglich zu überwinden oder zu verstehen sind. Jedoch vermittelt das Buch auch, dass es sich lohnen kann, sich auf die kleinen Freuden des Alltags zu konzentrieren. Beispielsweise soll man die Zeit mit Freunden und der Familie verbringen und sich auf die Beziehung zu Gott konzentrieren und sich daran erfreuen.

Zeitaufwand

Vollständige Lesezeit: ca. 30 Minuten
Hast du weniger Zeit? Lies nur 1,1–2,26; 4,1–16; 9,1–18

Genre

Weisheitsliteratur

Inspirierende Zitate

Doch im Grunde gibt es überhaupt nichts Neues unter der Sonne. Was gewesen ist, das wird wieder sein; was getan wurde, das wird wieder getan. (Prediger 1,9)

Alles, was auf der Erde geschieht, hat seine von Gott bestimmte Zeit: geboren werden und sterben, einpflanzen und ausreißen. (Prediger 3,1-2)

Wenn zwei unterwegs sind und hinfallen, dann helfen sie einander wieder auf die Beine. Aber wer allein geht und hinfällt, ist übel dran, weil niemand ihm helfen kann. (Prediger 4,10)

Übersetzung aus der Gute Nachricht Bibel

Herausforderung

Ein Großteil des Buches Prediger kann resigniert und hoffnungslos wirken. Der Autor betrachtet die Welt mit einem unerschütterlichen Realismus. Es ist wichtig, die Kapitel 9–12 zu lesen, um zu erkennen, dass das Buch nicht durch und durch düster ist.

Über den Autor

Der Autor wird in dem Buch als „Lehrer“ identifiziert und während einige Passagen darauf hinweisen, dass der Lehrer ein König (insbesondere Salomo) sein könnte, entscheiden sich die meisten Bibelwissenschaftler dafür, dass der Autor ein unbekannter weiser Lehrer aus Juda gewesen sei.

Was wissen wir über die Autorenschaft?

Darüber ist nichts Weiteres bekannt, außer dem, was im Buch Prediger zu finden ist.

Zeitlicher Kontext

Es gibt verschiedene Ansichten darüber, wann das Buch geschrieben wurde. Einige gehen davon aus, dass es aus der frühen Zeit nach dem Exil stammt (d.h. aus dem fünften oder vierten Jahrhundert v.Chr.), während andere argumentieren, dass es viel später, erst etwa um 250 v.Chr., entstanden sei.

Wie fühlten sich die Menschen?
Der Text enthält kaum Hinweise darauf, was die Menschen gefühlt haben könnten.

Andere Bücher zu dieser Zeit:
Darüber ist es schwierig eine Aussage zu treffen, da die Entstehungszeit sehr ungewiss ist. Möglicherweise 1. Könige, 1. und 2. Chronik sowie auch Sprichwörter und Prediger.

Aufbau des Buches

1,1–2: Einführung
1,3–2,26: Die Suche nach Sinn
3,1–22: Menschliche Sinnlosigkeit
4,1–16: Menschliche Unterdrückung
5,1–20: Denk daran, dass Gott im Himmel ist
6,1–7,29: Der Tod kommt über uns alle
8,1–17: Die Grenzen des menschlichen Wissens
9,1–12,14: Hoffnung in der Realität des Lebens finden

Weiterführend

Ziel des Buches ist es, einen „ungeschminkten“ Blick auf den Sinn des Lebens zu vermitteln. Achte beim Lesen auf dieses Thema! Inwieweit bist du mit der Meinung des Autors einverstanden?

Juden lesen den Prediger während des freudigen Laubhüttenfestes (auch Sukkot genannt) und betonen in dem Buch das Thema der Freude. Wenn du genau unter die Oberfläche des Textes schaust, kannst du vielleicht bemerken, dass sich dieses Thema durch den gesamten Text des Predigers zieht.

„Eitelkeit der Eitelkeiten, sagt der Lehrer, Eitelkeit der Eitelkeiten! Alles ist Eitelkeit.“ (Prediger 1,2). Verschiedene Übersetzungen verwenden unterschiedliche Wörter für „Eitelkeit“. Es handelt sich dabei um die Übersetzung eines hebräischen Wortes, das Dampf oder Atem bedeuten kann und somit auf etwas hindeutet, das sinnlos und leer ist. Das Wort kommt im gesamten Buch immer wieder vor. Achte beim Lesen darauf! Wieso denkst du, verwendet der Autor es so häufig?

Bedeutung für mich

Der Autor des Predigers begnügt sich damit, zu sagen, dass die Menschen die Welt nicht durchschauen und auch nicht gänzlich verstehen können. Daraus wird gefolgert, dass wir gut mit den undurchschaubaren Teilen des Alltags leben können. Denke beim Lesen über dieses Thema nach! Inwiefern findest du, handelt es sich dabei um ein nachvollziehbares Argument?

Diskussionsanregung

- Welche speziellen Abschnitte im Buch gefielen dir sehr bzw. konnten dich besonders inspirieren?

- Welche Teile des Buches missfielen dir oder bereiteten dir Schwierigkeiten?

- Was denkst du: Wovon handelt das Buch?

- Glaubst du, dass Prediger die Realität schildert, oder ist seine Weltsicht zu pessimistisch? Empfindest du seine Sprüche als frischen Wind oder eher als deprimierend?

- Viele Menschen scheinen sich heute mit der scheinbaren Sinnlosigkeit des Lebens zu identifizieren, wie der Lehrer beschreibt. Hast du in Prediger etwas gefunden, das Menschen mit solchen Gefühlen helfen könnte?

- Der Lehrer ist vielleicht nicht ganz glücklich, hat aber gelernt, mit undurchschaubaren Herausforderungen des Lebens zu leben. Wie wichtig ist dir Glück? Wenn du die Möglichkeit hättest, was würdest du dem Lehrer sagen wollen?

- Was hat dich berührt, deinen Glauben erweitert oder deine Gedanken über dein Leben und dein Verhalten verändert?

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