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Philipperbrief

zur Auswahl

Dieser bemerkenswerte Brief, der geschrieben wurde, während Paulus im Gefängnis war, offenbart eine Vision des Lebens in Christus als Lebensideal und -beispiel. Die Vision eines auf Christus ausgerichteten Lebens, die Paulus hochhält, beinhaltet zwei Schlüsselthemen: Christus als Diener und Herr (2,5–11) und Christus als Herr und Retter (3,20–21). Aus diesen beiden Themen entspringt die Vision des Paulus, wie die Philipper leben sollten. Ein anderes Thema des Briefes ist, sich jederzeit und in allen Dingen zu freuen.

Zeitaufwand

Vollständige Lesezeit: ca. 15 Minuten
Hast du weniger Zeit? Lies nur 1,1–11; 2,1–11; 4,1–9

Inspirierende Zitate

Habt im Umgang miteinander stets vor Augen, was für einen Maßstab Jesus Christus gesetzt hat: Er war in allem Gott gleich, und doch hielt er nicht gierig daran fest, so wie Gott zu sein. Er gab alle seine Vorrechte auf und wurde einem Sklaven gleich. Er wurde ein Mensch in dieser Welt und teilte das Leben der Menschen. Im Gehorsam gegen Gott erniedrigte er sich so tief, dass er sogar den Tod auf sich nahm, ja, den Verbrechertod am Kreuz. (Philipper 2,5-8)

Freut euch immerzu, mit der Freude, die vom Herrn kommt! Und noch einmal sage ich: Freut euch! (Philipper 4,4)

Ich kann Not leiden, ich kann im Wohlstand leben; mit jeder Lage bin ich vertraut. Ich kenne Sattsein und Hungern, ich kenne Mangel und Überfluss. Allem bin ich gewachsen durch den, der mich stark macht. (Philipper 4,12-13)

Übersetzung aus der Gute Nachricht Bibel

Herausforderung

Sehr wenig. Philipper ist ein ziemlich leicht zu lesender Brief!

Über den Autor

Der Philipperbrief ist einer der unbestrittenen echten Paulusbriefe.

Paulus ist wahrscheinlich der bekannteste aller frühen Christen. Bevor er Jesus Christus auf der Straße nach Damaskus begegnete, war er ein eifriger Pharisäer, der sich bemühte, die Reinheit des Judentums zu bewahren. Nach seiner Erfahrung auf der Straße von Damaskus wandte er seinen Eifer der Verkündigung Jesu Christi unter den Heiden zu. Dies brachte ihn in Konflikt mit einigen anderen frühen Christen (nicht zuletzt mit Petrus), die dachten, dass Nachfolger von Jesus Christus zum Judentum konvertieren sollten. Er reiste durch das Römische Reich (allerdings hauptsächlich durch Kleinasien – die heutige Türkei – und Griechenland), verkündete die gute Nachricht von Jesus Christus und gründete dabei Gemeinschaften von Christen. Er schrieb auch eine große Anzahl von Briefen, von denen 13 im Neuen Testament erhalten sind. Der Philipperbrief ist einer davon.

Timotheus wurde in Lystra in Kleinasien als Sohn einer jüdischen Mutter und eines griechischen Vaters geboren. Apostelgeschichte 16,1–3 erzählt von seinem Treffen mit Paulus in Lystra und von Paulus’ Wunsch, ihn auf seine Reisen mitzunehmen. Paulus schickte Timotheus oft zu Gemeinden, die er gegründet hatte, um ihnen Briefe zu bringen und Paulus zu berichten, was dort jeweils vor sich ging. Zwei Briefe im Neuen Testament (1. und 2. Timotheus) gelten als Ermutigungsbriefe von Paulus an Timotheus in Ephesus. Die spätere christliche Tradition identifiziert Timotheus als den ersten Bischof von Ephesus.

Zeitlicher Kontext

Der Philipperbrief wurde geschrieben, während Paulus im Gefängnis war. Sein Abfassungsdatum hängt davon ab, in welchem Gefängnis Paulus war, als er den Brief verfasste. Wenn er in Ephesus im Gefängnis war, würde man den Brief auf etwa 52–54 n.Chr. datieren; wenn er in Cäsarea inhaftiert war, dann würde man den Brief um etwa 58–60 n.Chr. bestimmen; und wenn man erst von der Inhaftierung in Rom ausgeht , würde man den Brief um etwa 62–64 n.Chr. ansetzen.

Über den Ort der Inhaftierung des Paulus gibt es unterschiedliche Ansichten. Einige Bibelwissenschaftler entscheiden sich für Rom als den Ort, an dem der Philipperbrief geschrieben wurde, andere aber lehnen das vehement ab und halten eine Inhaftierung in Ephesus oder Cäsarea für wahrscheinlicher.

Wie fühlten sich die Menschen?
Wir können zwischen den Zeilen im Philipperbrief lesen, dass die Philipper sehr besorgt waren, sowohl um Paulus, der im Gefängnis war, als auch um Epaphroditus, der von den Philippern zu ihm geschickt worden war, um Paulus im Gefängnis zu besuchen, dann aber sehr krank geworden war. Die Botschaft des Briefes an die Philipper konzentriert sich auf die Fähigkeit, sich zu freuen, egal wie schwierig die Umstände sind.

Art des Buches

Es handelt sich um einen Brief. Der Philipperbrief bietet eine Anleitung für das christliche Leben, die sich auf zwei Schlüsselaussagen konzentriert: eine über Jesus als Diener und Herrn (2,5–11) und eine über Jesus als Herrn und Retter (3,20–21).

Aufbau des Buches

1,1–2 Einführung und Begrüßung
1,3–11: Dankgebete und Fürbitten für die Philipper
1,12–2,30: Ein Leben, das auf Jesus, Diener und Herr, ausgerichtet ist
3,1–4,9: Ein Leben, das auf Jesus, Herr und Retter, ausgerichtet ist
4,10–20: Gebete, Danksagung und Fürbitte für die Philipper
4,21–23: Abschiedsgrüße

Weiterführend

Beachte das Thema der Vorbereitung auf Leiden, Verfolgung und sogar den Tod im Philipperbrief – und die Aufforderung, sich dennoch zu freuen!

Es gab eindeutig einige Probleme, mit denen die Gemeinde in Philippi konfrontiert war. Findest du beim Lesen heraus, welche das konkret waren?

Paulus drückt in diesem Brief deutlich seine Liebe zu Timotheus, zu Epaphroditus und zur gesamten Gemeinde in Philippi aus – achte beim Lesen auf Zeichen seiner Zuneigung.

Bedeutung für mich

Philipper 3,2–19 warnt vor Egozentrik. Achte auf die Warnungen, die Paulus dort gibt, und frage dich, ob du Gefahr läufst, in eine dieser Fallen zu tappen!

Diskussionsanregung

- Welche speziellen Abschnitte im Buch gefielen dir sehr bzw. konnten dich besonders inspirieren?

- Welche Teile des Buches missfielen dir oder bereiteten dir Schwierigkeiten?

- Was denkst du: Wovon handelt das Buch?

- Freude und Fröhlichkeit sind Themen, die sich durch den ganzen Brief ziehen. Was ist der Unterschied zwischen tief empfundener Freude und oberflächlichem und möglicherweise sogar unaufrichtigem „Fröhlich-Sein"?

- Besprich das Christuslied von 2,5–11 – was denkst du darüber? Was versucht es uns deiner Meinung nach über Christus und über uns mitzuteilen?

- Paulus rät den Philippern, ihn nachzuahmen (3,17). Welche Christen versuchst du nachzuahmen und warum?

- Was hat dich berührt, deinen Glauben erweitert oder deine Gedanken über dein Leben und dein Verhalten verändert?

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