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Der Prophet Micha

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Micha prophezeite zu einer ähnlichen Zeit wie die Propheten Jesaja, Amos und Hosea. Während Hosea und Amos im nördlichen Königreich Israel aktiv waren, prophezeiten Micha und Jesaja im südlichen Königreich Juda, obwohl ihre Botschaften an beide Nationen gerichtet waren. Wie die anderen drei Propheten verurteilte Micha die Haltung der Reichen, insbesondere die Art und Weise, wie sie die Armen unterdrückten.

Zeitaufwand

Vollständige Lesezeit: ca. 20 Minuten
Hast du weniger Zeit? Lies nur 1,1–7; 2,6–13; 6,1–8

Inspirierende Zitate

Es kommt eine Zeit, da wird der Berg, auf dem der Tempel des HERRN steht, unerschütterlich fest stehen und alle anderen Berge überragen. Die Völker strömen zu ihm hin. Überall werden die Leute sagen: „Kommt, wir gehen auf den Berg des Herrn, zu dem Haus, in dem der Gott Jakobs wohnt! Er soll uns lehren, was recht ist; was er sagt, wollen wir tun!“ Denn vom Zionsberg in Jerusalem wird der Herr sein Wort ausgehen lassen. (Micha 4,1–2)

Er weist mächtige Völker zurecht und schlichtet ihren Streit, bis hin in die fernsten Länder. Dann schmieden sie aus ihren Schwertern Pflugscharen und aus ihren Speerspitzen Winzermesser. Kein Volk wird mehr das andere angreifen und niemand lernt mehr das Kriegshandwerk. Jeder wird in Frieden bei seinen Feigenbäumen und Weinstöcken wohnen, niemand braucht sich mehr zu fürchten.
(Micha 4,3-4a)

Doch dir, Betlehem im Gebiet der Sippe Efrat, lässt der HERR sagen: „So klein du bist unter den Städten in Juda, aus dir wird der künftige Herrscher über mein Volk Israel kommen. Sein Ursprung liegt in ferner Vergangenheit, in den Tagen der Urzeit.“ (Micha 5,1)

Der HERR hat dich wissen lassen, Mensch, was gut ist und was er von dir erwartet: Halte dich an das Recht, sei menschlich zu deinen Mitmenschen und lebe in steter Verbindung mit deinem Gott! (Micha 6,8)

Übersetzung aus der Gute Nachricht Bibel

Herausforderung

Wie so oft bei Büchern dieser Art besteht die größte Schwierigkeit darin, herauszufinden, wie man auf die Berichte über Gottes Zorn und sein Gericht reagieren soll.

Über den Autor

Der Prophet Micha hat wahrscheinlich die meisten der in diesem Buch enthaltenen Worte gesprochen. Einige Bibelwissenschaftler argumentieren, dass eine Ausnahme hiervon die Trostbotschaften für Menschen nach einer Katastrophe seien, die möglicherweise später hinzugefügt wurden.

Was wissen wir über die Autorenschaft?

Micha war ein Prophet, der aus Moresheth im Südwesten Judas stammte und zwischen 737 und 696 v.Chr. in Jerusalem prophezeite.

Zeitlicher Kontext

Der größte Teil des 8. Jahrhunderts v.Chr. war eine Zeit des Friedens und Wohlstands. Es wird jedoch angenommen, dass dieser Wohlstand am Ende allmählich nachließ. Dies könnte das Problem der Unterdrückung erklären, welches uns im Buch Micha begegnet. Sobald der Reichtum abnimmt, kommt es häufig vor, dass die Reichen ihn auf Kosten der ärmeren Bevölkerung zu behalten versuchen.

Wie fühlten sich die Menschen?

Das Buch Micha deutet darauf hin, dass die Reichen selbstgefällig und die Armen verzweifelt waren.

Andere Bücher zu dieser Zeit

Jesaja, Hosea, Amos

Art des Buches

Prophezeiung. Das Ungewöhnliche an dem Buch Micha ist, dass die Themen abrupt von der harten Kritik und Verurteilung zur Hoffnung und wieder zurück schwanken. Das macht es ziemlich schwierig, das Buch am Stück zu lesen.

Aufbau des Buches

1,1–2,11: Die drohende Katastrophe sowohl für Israel als auch für Juda
2,12–13: Ein kurzes Wort der Hoffnung
3,1–12: Botschaften der Verurteilung gegen korrupte Führende
4,1–5,15: Gemischte Botschaften mit einem starken Hoffnungsschimmer
6,1–7,7: Gottes Klage gegen Israel
7,8–20: Eine Liturgie der Buße

Weiterführend

Micha kritisiert sowohl Israel als auch Juda beinahe zu gleichen Teilen. Halte Ausschau nach Kritik! Bist du der Meinung, dass die beiden Nationen auf die gleiche Weise sündigen?

Achte darauf, was Michas Hauptkritikpunkte an den Führungskräften waren. Haben deiner Meinung nach heutige Führungskräfte die gleiche Kritik verdient?

Ein Thema des Buches ist es, Gottes auserwähltes Volk zu sein. Dies scheint mit Erwartungen verbunden zu sein – achte beim Lesen darauf, welche diese sind.

Diskussionsanregung

- Welche speziellen Abschnitte im Buch gefielen dir sehr bzw. konnten dich besonders inspirieren?
- Welche Teile des Buches missfielen dir oder bereiteten dir Schwierigkeiten?
- Was denkst du: Wovon handelt das Buch?
- Sprich über Michas berühmtestes Gebot, „Halte dich an das Recht, sei menschlich zu deinen Mitmenschen und lebe in steter Verbindung mit deinem Gott!“. (Micha 6,8; GNB). Das hört sich gut an, aber was bedeutet es in der Praxis? Sprich darüber, welche Dinge unter die einzelnen Überschriften fallen könnten (z. B. Gerechtigkeit üben, Freundlichkeit lieben, usw.). In der Umsetzung welcher Bereiche sind wir als moderne Kirche am besten und in welchen am schlechtesten?
- Aus Micha 3 geht klar hervor, was Führungskräfte seiner Meinung nach vermeiden sollten. Versuche herauszufinden, was Führungskräfte seiner Meinung nach sein und tun sollten.
- Micha spricht von vielen kleinen Hoffnungsschimmern. Was glaubst du, was er für Hoffnung hielt – fandest du diese Stellen inspirierend?
- Was hat dich berührt, deinen Glauben erweitert oder deine Gedanken über dein Leben und dein Verhalten verändert?

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