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Markusevangelium

zur Auswahl

Das Evangelium nach Markus erzählt, wie alle vier Evangelien, über das Leben und Wirken Jesu Christi. Markus legt sowohl einen Schwerpunkt auf die Nachfolge als Jünger als auch auf das die Leidensnachfolge in den Spuren Jesu. Auffällig ist, dass das Buch weder Erzählungen zur Geburt (es beginnt abrupt mit der Botschaft von Johannes dem Täufer) noch zur Auferstehung Jesu (die Frauen kommen beim Grab an, finden es leer vor, und werden aufgefordert, die Jünger nach Galiläa zu schicken, wo sie dem Auferstandenen begegnen sollen; stattdessen laufen die Frauen erschreckt davon) aufweist. Das Markusevangelium hat jedoch noch einen anderen Schluss. Das Originalmanuskript endet mit Markus 16,8, spätere Handschriften haben ein längeres Ende (bis Mk 16,20). Aufgrund der stilistischen Unterschiede handelt es sich hier wohl um einen späteren Nachtrag.

Zeitaufwand

Vollständige Lesezeit: ca. 1,5 Stunden
Hast du weniger Zeit? Lies nur 1.1-20; 4.1-41; 8.1-9.8; 15.21-16.8

Genre

Evangelium, das die Geschichte vom Leben Jesu Christi und der frohen Botschaft erzählt, die er uns brachte.

Inspirierende Zitate

Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, kam Jesus nach Galiläa zurück und verkündete im Auftrag Gottes: „Es ist so weit: Jetzt wird Gott seine Herrschaft aufrichten und sein Werk vollenden. Ändert euer Leben und glaubt dieser guten Nachricht!“ (Markus 1,14-15)

Ein Gesetzeslehrer hatte dieser Auseinandersetzung zugehört. Er war davon beeindruckt, wie Jesus den Sadduzäern geantwortet hatte, und so fragte er ihn: „Welches ist das wichtigste von allen Geboten des Gesetzes?“ Jesus sagte: „Das wichtigste Gebot ist dieses: ‚Höre, Israel! Der Herr ist unser Gott, der Herr und sonst keiner. Darum liebt ihn von ganzem Herzen und mit ganzem Willen, mit ganzem Verstand und mit aller Kraft.‘ Das zweite ist: ‚Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!‘ Es gibt kein Gebot, das wichtiger ist als diese beiden.“ (Markus 12,28-31)

„... und wer der Erste sein will, soll allen anderen Sklavendienste leisten. Auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für alle Menschen hinzugeben.“ (Markus 10,44-45)

Übersetzung aus Gute Nachricht Bibel

Herausforderung

Nicht wirklich. Die größte Herausforderung ist das Ende und die Frage, ob Markus beabsichtigt hatte, die Frauen am Ende des Evangeliums ängstlich weglaufen zu lassen.

Über den Autor

Das Evangelium ist, wie die anderen drei, anonym. Das Name Markus wurde durch die christliche Tradition mit dem Evangelium verbunden. Manche meinen, dass der Evangelist Markus identisch mit Johannes Markus, einem Cousin von Barnabas (Apostelgeschichte 12,12.25 und 15,37) war. Andere meinen, der Verfasser wäre der junge Mann, der in Markus 14,51 unbekleidet davonläuft, als Jesus festgenommen wird.

Der Kirchenvater Eusebius glaubte, dass Petrus Markus traf, als er von der Gefangenschaft in Judäa nach Rom reiste und dass er dabei seinen Augenzeugenbericht an Markus weitergab, der ihn dann niederschrieb.

Was wissen wir über ihn?

Alles, was wir über den Autor des Markusevangeliums wissen, kommt aus der christlichen Überlieferung. Diese kann wahr sein, aber es ist unmöglich, dies zu beweisen.

Zeitlicher Kontext

Die meisten Bibelwissenschaftler würden das Evangelium nach Markus entweder vor oder nach der Eroberung Jerusalems im Jahre 70 n. Chr datieren.

Wie fühlten sich die Menschen?

Falls das errechnete Datum stimmt, wurde das Evangelium in einer Zeit des globalen Aufruhrs geschrieben. Manche meinen, es wäre am wahrscheinlichsten, dass das Evangelium in Rom fertiggestellt wurde. Falls dies stimmt, wäre das Aufsehen durch den Jüdischen Krieg (66 – 73 n. Chr.) für die Leser weniger stark spürbar gewesen als das Chaos in Rom, das auf den Selbstmord des Herrschers Nero im Jahr 68 n. Chr. folgte.

Andere Bücher aus dieser Zeit
Die Evangelien nach Matthäus und nach Lukas entstanden wohl etwas später als jenes nach Markus, denn sie greifen auf das Markusevangelium zurück.
Tatsächlich ist die Datierung der Bücher des Neuen Testaments umstritten , sodass es schwierig ist, hier zuverlässige Aussagen zu treffen.

Art des Buches

Es ist ein Evangelium – eine Geschichte über das Leben Jesu, mit dem intendierten Ziel, jene, die es lesen, davon zu überzeugen, wer Jesus war.
Die Absicht von Markus war es, die Kraft Jesu so lebhaft wie möglich zu schildern, um die Leser zu dem Aufruf in die Nachfolge „Komm und folge mir“ einzuladen.

Aufbau des Buches

1,1: Der Anfang
1,2-4,34: Der Beginn des Wirkens Jesu
4,35-8,25: „Komm und folge mir nach“ – die Herausforderungen der Jüngerschaft
8,26-10,52: Der Weg des Kreuzes – die Mühen der Jüngerschaft
11,1-16,8: Die letzte Woche in Jesu Leben und sein Tod

Weiterführend

Eines der Lieblingswörter von Markus ist „sogleich/sofort“ (abhängig von der Übersetzung). Lies in Markus 1,12 nach und notiere dir, welches Wort benützt wird – achte darauf, während du das Evangelium liest!

Ein anderes Thema für Markus ist die Jüngerschaft, die Nachfolge Jesu. Was denkst du über die Jünger im Markus-Evangelium? Hättest du dich besser verhalten?

Ab Kapitel 8 fällt der Schatten des Kreuzes zunehmend düsterer über Jesu Leben. Achte im Besonderen darauf und notiere, welches Gefühl dadurch in dir entsteht!

Bedeutung für mich

Eine der Intentionen des Markusevangeliums ist wohl, eine Antwort auf die Frage nach dem idealen Verhalten eines Jüngers Jesu zu finden. Reflektiere diese und achte darauf, ob du konkrete Hinweise dahingehend aufspüren kannst!

Diskussionsanregung

- Welche speziellen Abschnitte im Buch gefielen dir sehr bzw. konnten dich besonders inspirieren?

- Welche Teile des Buches missfielen dir oder bereiteten dir Schwierigkeiten?

- Was denkst du: Wovon handelt das Buch?

- Sprich über die Darstellung der Jünger im Markusevangelium! Denkst du, war seine Schilderung fair den Jüngern gegenüber? Mit welchem Jünger fühlst du die tiefste Verbundenheit?

- Was hast du über die Nachfolge Jesu gelernt durch das Evangelium nach Markus?

- Was denkst du über das Ende des Evangeliums? Denkst du, mit 16,8 zu enden macht Sinn, oder bevorzugst du eine andere Endversion?

- Was hat dich berührt, deinen Glauben erweitert oder deine Gedanken über dein Leben und dein Verhalten verändert?

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