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Lukasevangelium

zur Auswahl

Das Lukasevangelium erzählt, wie alle Evangelien, die Geschichte vom Leben und Wirken Jesu Christi. Vom Evangelium nach Lukas wird oft gesagt, es wäre für eine nicht-jüdische Gemeinschaft geschrieben worden, obwohl es wichtig ist, anzuerkennen, dass der Autor viel über jüdische Traditionen und Schriften wusste. Die Geschichte nach Lukas beginnt und endet im Tempel von Jerusalem, zuerst mit der Begegnung des Zacharias mit dem Engel und am Ende mit den Jüngern, die Gott dort anbeten. Die dazwischenliegenden Kapitel erzählen von den Geburten von Johannes dem Täufer, und Jesus, vom Leben Jesu, seinem Wirken und seinem Tod, seiner Auferstehung und seiner Aufnahme in den Himmel. Ein bedeutendes Charakteristikum von Lukas ist sein Stil, Geschichten zu erzählen: Er legt besonderen Wert darauf, Geschichten in wirkungsvoller Weise miteinander zu verweben.

Zeitaufwand

Vollständige Lesezeit: ca. 2,5 Stunden
Hast du weniger Zeit? Lies nur 1,1-2,40; 4,1-30; 23,26-24,53

Genre

Evangelium, das die Geschichte vom Leben Jesu Christi und der frohen Botschaft, die er für uns brachte, erzählt.

Inspirierende Zitate

Maria aber sprach: „Mein Herz preist den Herrn, alles in mir jubelt vor Freude über Gott, meinen Retter! Ich bin nur seine geringste Dienerin, und doch hat er sich mir zugewandt. Jetzt werden die Menschen mich glücklich preisen in allen kommenden Generationen.“ (Lukas 1,46-48)

„Herr, nun kann ich in Frieden sterben, denn du hast dein Versprechen eingelöst! Mit eigenen Augen habe ich es gesehen: Du hast dein rettendes Werk begonnen, und alle Welt wird es erfahren. Allen Völkern sendest du das Licht, und dein Volk Israel bringst du zu Ehren.“ (Lukas 2,29-32)

„Der Geist des Herrn hat von mir Besitz ergriffen, weil der Herr mich gesalbt und bevollmächtigt hat. Er hat mich gesandt, den Armen gute Nachricht zu bringen, den Gefangenen zu verkünden, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen werden. Den Misshandelten soll ich die Freiheit bringen, und das Jahr ausrufen, in dem der Herr sich seinem Volk gnädig zuwendet.“ (Lukas 4,18-19)

Übersetzung aus der Gute Nachricht Bibel

Über den Autor

Dieses Evangelium ist, wie die anderen drei, anonym überliefert. Der Name des Lukas wird ab dem zweiten christlichen Jahrhundert mit dem Evangelium in Verbindung gebracht.
Aufgrund der Gemeinsamkeiten zwischen dem Schreibstil und theologischen Zugängen ist es sehr wahrscheinlich, dass dieselbe Person das Lukasevangelium und die Apostelgeschichte schrieb. Viele Bibelwissenschaftler meinen, dass Lukas beim Schreiben sowohl das Markusevangelium als auch ganz eigene Überlieferungen über das Leben Jesu vor sich liegen hatte. Manche Reden Jesu überliefert sowohl das Lukas- als auch das Matthäusevangelium; diese werden der hypothetischen Logienquelle Q zugeschrieben.

Was wissen wir über ihn?

In der Tradition war es weithin anerkannt, dass der Verfasser des dritten Evangeliums und der Apostelgeschichte Lukas war, ein Arzt und ein Begleiter von Paulus (erwähnt in Philemon 1,24, Kolosser 4,14 und 2. Timotheus 4,11). Die kirchliche Tradition identifiziert Antiochia als seinen Geburtsort und Troas als seinen Lebensmittelpunkt, wenn er nicht mit Paulus reiste.
Oft diskutiert wird, ob Lukas Jude war oder nicht. Er kannte sicherlich die Schriften des Alten Testaments und wusste daraus zu zitieren. Das legt nahe, dass er ein gottesfürchtiger Mann war, der als Nicht-Jude die jüdischen Gesetze achtete.
Aus seinen Schriften können wir ableiten, dass er ein scharfsinniger Historiker war. Er legte beides, das Evangelium und die Apostelgeschichte, in einer bemerkenswerten Weise für die historische Berichterstattung seiner Tage aus.

Zeitlicher Kontext

Die meisten Bibelwissenschaftler würden das Lukasevangelium um rund 80 nach Christus datieren.

Was fühlten die Leute damals?

Es gibt wenig im Lukasevangelium, woraus man darauf schließen könnte, wie sich die ersten Rezipienten beim Lesen fühlten.

Art des Buches

Es ist ein Evangelium – eine Erzählung über das Leben Jesu. Es wurde geschrieben, um die Lesenden davon zu überzeugen, wer dieser Jesus war. Wie Lukas in 1,1-1,4 feststellt, ist die Intention des Evangeliums, die Leser von der Glaubwürdigkeit der Geschichten über Jesus zu überzeugen.

Aufbau des Buches

1,1-4: Prolog
1,5-2,40: Die Ankündigung und die Geburten von Johannes dem Täufer und Jesus
2,41-4,13: Wesentliche Ereignisse in Jesu Wirken
4,19-9,50: Jesu Wirken in Galiläa
9,51-19,27: Jesu Reise nach Jerusalem
19,28-21,38: Jesus in Jerusalem
22,1-23,56: Das letzte Abendmahl, Jesu Gefangennahme, Verurteilung und Kreuzigung
24,1-53: Jesu Auferstehung und Aufnahme in den Himmel

Weiterführend

Das Lukasevangelium hat einen besonderen Schwerpunkt auf den Armen und Menschen am Rande der Gesellschaft. Achte beim Lesen auf diese Schwerpunktsetzung: Würdest du dieser Beschreibung zustimmen?
Schaue dir die vielen verschiedenen Namen an, die für Jesus in diesem Evangelium verwendet wurden (z.B. Menschensohn, Messias, Retter). Was sagen diese Namen darüber aus, was Lukas in Jesus sah?
Eine Besonderheit im Lukasevangelium stellen die längeren Gleichnisse dar (z.B. der barmherzige Samariter, der verlorene Sohn), welche in keinem anderen Evangelium zu finden sind. Inwiefern bereichern sie den Bericht über Jesus?

Bedeutung für mich

Während du das Evangelium liest, frage dich: Was für eine Person ist Jesus im Evangelium nach Lukas? Was kannst du noch über ihn lernen?

Diskussionsanregung

- Welche Stellen mochtest du besonders oder inspirierten dich besonders?

- Welche Stellen mochtest du nicht so gerne oder irritierten dich?

- Was denkst du: Wovon handelt das Buch?

- Wenn du von den Gleichnissen in Lukas sprichst: Welche ist deine Lieblingsgeschichte und weshalb?

- Wie würdest du Jesus im Lukasevangelium beschreiben? Falls du die anderen Evangelien kennst: wird Jesus gleich oder anders beschrieben?

- Viele Menschen lieben die Geschichte der zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus in Lukas 24 – diskutiere über diese bekannte Geschichte! Welche neuen Schwerpunkte entdeckst du, nachdem du das ganze Evangelium gelesen hast?

- Was hat dich berührt, erweiterte deinen Glauben oder machte dich nachdenklich über dein Leben oder wie du es gestaltest?

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