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Judasbrief

zur Auswahl

Der Judasbrief ist ein sehr kurzes Buch, nur 24 Verse lang, geschrieben für eine frühchristliche Gemeinde über die Gefahren, die egoistische, unmoralische und falsche Leitungspersönlichkeiten für sie als Gemeinde darstellen. Anhand von Beispielen aus der Geschichte Israels fordert Judas die Gemeinde auf, sich vor dieser Art von Leitung zu hüten und zuversichtlich an die Treue und Liebe Gottes zu glauben.

Zeitaufwand

Vollständige Lesezeit: ca. 4 Minuten
Auch wenn du weniger Zeit hast, lies alles - Es sind nur 24 Verse!

Inspirierende Zitate

"Ihr aber, meine Lieben, gründet euch auf den hochheiligen Glauben, den ihr angenommen habt. Baut auf diesem Fundament weiter! Betet in der Kraft des Heiligen Geistes! Bleibt im Schutz der Liebe Gottes und wartet geduldig darauf, dass Jesus Christus, unser Herr, wiederkommt und euch in seinem Erbarmen das ewige Leben schenkt. Mit denen, die im Glauben unsicher geworden sind, habt Erbarmen und kümmert euch um sie." (Judas 20-22)

Übersetzung aus Gute Nachricht Bibel

Herausforderung

Der Judasbrief zitiert aus dem außerbiblischen „Henochbuch“. Lediglich in der Äthiopisch-orthodoxen Tewahedo-Kirche und der Eritreisch-orthodoxen Tewahedo-Kirche ist diese Schrift Teil des Alten Testaments.

Über den Autor

Der Autor gibt im ersten Vers an, dass er der Bruder des Jakobus sei. Dies deutet darauf hin, dass der Verfasser dieselbe Person sein könnte, wie der in Lukas 6,16 und Apostelgeschichte 1,13 erwähnte „Judas, der Bruder des Jakobus“.

Teile der christlichen Tradition identifizieren Judas als einen der Brüder Jesu (vgl. Markus 6,3 und Matthäus 13,55), andere argumentieren, dass die dort genannten Brüder Jesu nur Stiefbrüder oder Cousins gewesen seien.

Der Name Judas war im ersten Jahrhundert sehr verbreitet. Es wäre also auch möglich, dass dieser Judas mit dem in den Evangelien erwähnten nicht identisch ist.
Über Judas ist sehr wenig bekannt, auch dieser Brief sagt uns sehr wenig über ihn, außer dass er das Wohlergehen einer christlichen Gemeinde im Auge hatte und sich Sorgen machte, dass diese von unzuverlässigen Leitungspersönlichkeiten in die Irre geführt würden. Es ist weder geklärt, von wo aus Judas seinen Brief schrieb, noch wo sich die Gemeinde befand, an die der Brief gerichtet ist.

Zeitlicher Kontext

Der Brief wurde in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts n.Chr. an eine Gruppe von frühen Christen adressiert, vielleicht um 60–70 n.Chr.; er könnte aber auch später zu datieren sein.

Wie fühlten sich die Menschen?

Die christliche Gemeinschaft fasste Fuß und gewann an Selbstvertrauen, hatte aber mit unzuverlässigen Leitungspersönlichkeiten zu kämpfen, die sie vom Kurs abbrachte und Spaltungen verursachte. Also fühlte sie sich wahrscheinlich verunsichert.

Art des Buches

Judas ist ein Brief oder eine Epistel, der an eine Gemeinschaft von Christen geschrieben wurde und die Besorgnis über deren Leiter zum Ausdruck bringt.
Wie alle Briefe ist auch der Judasbrief in einer Situation verfasst worden, die die damaligen Empfänger kannten, die für uns heute aber nur bedingt rekonstruierbar ist. Es gibt nicht viele Hinweise in diesem Brief, die helfen, einzuordnen, was damals konkret vor sich ging.

Vielleicht hilft es dir aber, dir vorzustellen, wie es sich angefühlt hätte, einen solchen Brief zu erhalten. Am ähnlichsten ist der Brief wohl dem zweiten Brief des Petrus.

Aufbau des Buches

1–2: Einführung und Gruß
3–4: Für den Glauben kämpfen
5–16: Argumente gegen falsche Lehre
17–23: Ermahnung zur Treue und Verhaltensregeln in Zeiten falscher Lehre
24–25: Auf Jesus, die Kraftquelle schauen / Abschließender Lobpreis

Weiterführend

Achte auf das, was Judas über falsche Lehrer sagt – kannst du zusammenfassen, was sie getan und gesagt haben könnten, was Judas so verärgert hat?

Judas zitiert sowohl aus der Bibel als auch aus einem nicht-biblischen Buch namens 1. Henoch. Achte während des Lesens auf diese Zitate!

Bedeutung für mich

Judas hat eine klare Vision von „guten“ Leitern und „guten“ Nachfolgenden des (richtigen) Weges. Wenn du die negativen Kommentare bei Judas in eine positive Form bringen müsstest, nach welchen Eigenschaften würde er bei einer guten Leitungsperson suchen? Was könnte uns dies über Anforderungen an heutige Leitungspersonen in Gemeinden sagen?

Diskussionsanregung

- Welche speziellen Abschnitte im Buch gefielen dir sehr bzw. konnten dich besonders inspirieren?
- Welche Teile des Buches missfielen dir oder bereiteten dir Schwierigkeiten?
- Was denkst du: Wovon handelt das Buch?
- Judas war beunruhigt von Lehrern, die sich seiner Meinung nach unter den Christen „eingeschlichen“ hatten (Vers 4) und versuchten, ihnen ihre eigenen Ansichten aufzuzwingen. Was glaubst du, was sie nach dem, was du gelesen hast, versucht haben, und warum, glaubst du, hat dies Judas so sehr beunruhigt?
- Wir sind heute genauso abhängig von guter Führung wie die Leserschaft des Judasbriefes damals. Was sind deiner Meinung nach die Kennzeichen für gute und schlechte Verantwortliche in Gemeinden?
- Judas verwendet in diesem Buch einige eindrucksvolle Bilder, wie „Wolken, die vom Wind vorbeigeweht werden und keinen Regen bringen“ (Gute Nachricht Bibel). Welche Sätze sind dir beim Lesen ins Auge gesprungen? Was bedeuten sie für dich?
- Was hat dich berührt, deinen Glauben erweitert oder deine Gedanken über dein Leben und dein Verhalten verändert?

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