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Der Prophet Habakuk

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Habakuk überliefert ein Gespräch zwischen Habakuk und Gott über die Ungerechtigkeiten in der Welt. Das Buch beginnt mit einem Protest des Propheten gegen Gottes Untätigkeit angesichts des Bösen. Gott antwortet, indem er sagt, dass er die Chaldäer oder Babylonier schickt, um die Bösen zu bestrafen. Habakuk beteuert, dass dies die Anwendung von Bosheit zur Bestrafung von Bosheit bedeute. Gott reagiert erneut, indem er verspricht, dass alle Gewalttäter irgendwann bestraft werden. Das Buch endet mit einer Würdigung all dessen, was Gott in der Vergangenheit getan hat, und mit der Erwartung, dass er erneut handeln wird.

Zeitaufwand

Vollständige Lesezeit: ca. 9 Minuten
Hast du weniger Zeit? Lies nur 1,1–11

Inspirierende Zitate

Wer mir die Treue hält und das Rechte tut, rettet sein Leben. (Habakuk 2,4)

Wie das Meer voll Wasser ist, so wird die ganze Erde erfüllt werden von Erkenntnis der Herrlichkeit des HERRN. (Habakuk 2,14)

Der HERR, der mächtige Gott, gibt mir Kraft! Er macht mich leichtfüßig wie die Gazelle und lässt mich sicher über die Berge schreiten. (Habakuk 3,19)

Übersetzung aus der Gute Nachricht Bibel

Herausforderung

Es handelt sich um ein Gespräch zwischen Habakuk und Gott, und es ergibt keinen Sinn, bis man herausfindet, wer von den beiden gerade spricht. Ein Hinweis: Texte in Anführungszeichen bedeuten in den meisten Übersetzungen, dass Gott spricht.

Über den Autor

Der Prophet Habakuk wird im Buch zweimal erwähnt (1,1 und 3,1), daher liegt es nahe, anzunehmen, dass er es geschrieben hat.

Er wird auch einige Male in den Ergänzungen zum Buch Daniel (in den sog. Apokryphen oder Spätschriften) in einem Abschnitt erwähnt, der oft Bel und der Drache (1,33–39) genannt wird. Dort brachte Habakuk Eintopf und etwas Brot zu Daniel in die Löwengrube.

Einige weisen darauf hin, dass sein Name „Umarmung“ oder „Ringen“ bedeutet und dass es sich dabei offenbar um das handelt, was er in dem Buch tut – mit Gott ringen.

Zeitlicher Kontext

Habakuk ist wohl ins späte 7. Jahrhundert v.Chr., kurz bevor die Babylonier zu Beginn des 6. Jahrhunderts v.Chr. in Jerusalem einmarschierten und die Bewohner des Südreichs Juda ins Exil führten, zu datieren.

Wie fühlten sich die Menschen?

Soweit wir wissen, waren einige Menschen wie immer sehr zuversichtlich, dass Gott sie retten würde. Andere, wie Habakuk, waren besorgt darüber, was passieren würde.


Andere Bücher aus dieser Zeit:
2. Könige 17–25, 2. Chronik 29–36, Nahum, Zefanja, Jeremia und Jesaja

Art des Buches

Habakuk ist das achte der zwölf Bücher der kleinen Propheten.

Als prophetisches Werk ist es ungewöhnlich, da es größtenteils aus einem Gespräch zwischen Habakuk und Gott besteht und nicht aus Botschaften Gottes an Gottes Volk. Der Schwerpunkt liegt auf Habakuks Sorge um die Welt um ihn herum.

Aufbau des Buches

1,1: Einleitung
1,2–4: Habakuks erste Klage
1,5–11: Gottes erste Antwort
1,12–2,1: Habakuks zweite Klage
2,2–20: Gottes zweite Antwort
3,1–19: Habakuks Lobgebet an Gott

Weiterführend

Habakuk hat Angst vor der Welt, in der er lebt, und hat das Gefühl, dass es Gott gleichgültig ist, aber am Ende des Buches betet er Gott an, vor dem er voller Ehrfurcht steht (3,1). Achte auf dieses Spannungsfeld und frage dich, warum Habakuk seinen Zugang geändert haben könnte.

In diesem Buch macht sich Habakuk Sorgen über Gottes Rolle angesichts der weltweit herrschenden Gewalt. Achte während des Lesens auf jene Fragen, die Habakuk Gott dazu stellt.

Bedeutung für mich

Wenn du Gott Fragen dazu stellen würdest, was in der Welt um dich herum vor sich geht, welche Art von Fragen würdest du stellen? Würdest du mit den Antworten in diesem Buch zufrieden sein? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?

Diskussionsanregung

- Welche speziellen Abschnitte im Buch gefielen dir sehr bzw. konnten dich besonders inspirieren?
- Welche Teile des Buches missfielen dir oder bereiteten dir Schwierigkeiten?
- Was denkst du: Wovon handelt das Buch?
- Habakuk war zutiefst beunruhigt über die Gewalt in seiner Welt und die offensichtliche Rolle Gottes in dieser Gewalt. Inwiefern bist du mit den Fragen, die er stellte, und den Antworten, die Gott gab, zufrieden? Wenn ja, inwiefern sind sie passend? Wenn nein, was hätte dir noch gefehlt, was hättest du gerne noch gewusst?
- Einige Leute meinen, dass es in diesem Buch um Gerechtigkeit und Gottes Rolle in der Gerechtigkeit geht. Würdest du diesem Zugang zustimmen, oder ist dir während des Lesens ein weiteres Thema aufgefallen?
- Das letzte Kapitel ist ein Lobgesang auf Gott. Warum wurde es deiner Meinung nach hier in das Buch aufgenommen? Hast du das Gefühl, dass es zum Rest des Buches passt?
- Was hat dich berührt, deinen Glauben erweitert oder deine Gedanken über dein Leben und dein Verhalten verändert?

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