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1. Johannesbrief

zur Auswahl

Der 1. Johannesbrief ist ein Zeugnis darüber, wer Jesus war und ist und was dies für diejenigen bedeutet, die ihm nachfolgen wollen. Es wird stark betont, das zu leben, wovon man redet - nicht nur sich zum Christentum zu bekennen, sondern es glaubwürdig zu leben. Durch das Buch zieht sich die Aufforderung, Gott und einander zu lieben.

Zeitaufwand

Vollständige Lesezeit: ca. 16 Minuten
Hast du weniger Zeit? Es dauert nicht lange – lies alles!

Genre

Brief oder Predigt

Inspirierende Zitate

„Wenn wir behaupten: »Wir sind ohne Schuld«, betrügen wir uns selbst und die Wahrheit lebt nicht in uns.“ (1. Johannes 1,8)

„Seht doch, wie sehr uns der Vater geliebt hat! Seine Liebe ist so groß, dass er uns seine Kinder nennt. Und wir sind es wirklich: Gottes Kinder! Deshalb kennt uns die Welt nicht; sie hat ja auch ihn nicht erkannt.“ (1. Johannes 3,1)

„Ihr Lieben, wir wollen einander lieben, denn die Liebe kommt von Gott! Wer liebt, hat Gott zum Vater und kennt ihn. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe.“ (1. Johannes 4,7-8)

Übersetzung aus Gute Nachricht Bibel

Herausforderung

Dem Gedankengang ist nicht immer leicht zu folgen – aber die meisten Themen wiederholen sich.

Über den Autor

Der Autor wird in dem Brief, der abrupt beginnt und endet, nicht genannt. Die christliche Tradition verbindet den Verfasser vom 1. Johannesbrief – und dem 2. und 3. Johannesbrief – mit Johannes, dem Verfasser des vierten Evangeliums und möglicherweise auch des Buches der Offenbarung. Die kirchliche Tradition identifizierte Johannes weiter als Johannes, den Sohn des Zebedäus, einen der 12 Apostel. Debatten über die tatsächliche Verfasserschaft der johanneischen Schriften (d. h. Johannesevangelium, 1., 2. und 3. Johannesbrief und Offenbarung) sind umfangreich und von mangelnder Übereinstimmung gekennzeichnet:
- Einige meinen, dass derselbe Autor alle fünf Bücher geschrieben habe.
- Andere denken, dass ein Autor das Evangelium und die Briefe verfasste, aber ein anderer die Offenbarung.
- Wieder andere denken, dass ein Autor das Evangelium und den 1. Johannesbrief, ein anderer den 2. und 3. Johannesbrief und wieder ein anderer die Offenbarung geschrieben habe.
Lies die fünf Bücher einmal durch und stelle Vergleiche an. Welcher der angeführten Zugänge trifft für dich am ehesten zu?

Was wissen wir über den Autor / die Autoren?
Falls der Autor des 1. Johannesbriefes der Apostel Johannes war, war er der Bruder von Jakobus, der von Jesus berufen worden war, ihm früh in seinem Dienst zu folgen. Er wird oft als der „Jünger, den Jesus lieb hatte“ des Johannesevangeliums angesehen (mehr dazu in der Einleitung zum Johannesevangelium), dem Jesus am Kreuz die Sorge für seine Mutter übergab. Die christliche Tradition erzählt, dass er sie nach Ephesus begleitet habe, wo er bis ins hohe Alter (von etwa 100 Jahren) lebte. Falls der Autor aber ein anderer Johannes war, dann wissen wir viel weniger über ihn. Falls dieselbe Person den 2. und 3. Johannesbrief verfasste, dann war er ein Ältester in der Gemeinde.

Zeitlicher Kontext

Die Probleme mit der Verfasserfrage machen es schwierig, diese Briefe genau zu datieren, aber die meisten Bibelwissenschaftler glauben, dass sie vom Ende des ersten Jahrhunderts stammen könnten, etwa um die 90er Jahre des 1. Jahrhunderts n. Chr.

Wie fühlten sich die Menschen?

Trotz der Unterschiede zwischen dem 1., 2. und 3. Johannesbrief steht doch im Mittelpunkt des Textes verbindend die Frage, was es bedeutet, die Liebe Jesu im Alltag der Menschen zu leben.

Art des Buches

Der 1. Johannesbrief wird oft als Brief bezeichnet, aber er liest sich nicht so. Er entspricht nicht dem typischen Briefformat, weil er weder eine Eröffnung noch einen Briefschluß hat. Es kann also auch eine Predigt gewesen sein oder eine Reflexion oder ein Zeugnis (der Ausdruck „bezeugen“ kommt oft vor) über Jesus und wie man ihm nachfolgt.

Aufbau des Buches

1,1 – 4: Zeugnis für die Natur und das Leben Jesu
1,5 – 3,10: In das Licht gehen
3,11 – 5,12: In Liebe leben
5,13 – 21: Sündige nicht!

Weiterführend

Durch den ganzen Brief hindurch wird eine ganz zentrale Verbindung zwischen der Erkenntnis Gottes und dem Tun des Guten hergestellt. Achte beim Lesen darauf.
Halte Ausschau nach den Themen Licht und Liebe und beobachte, wie die beiden in dem, was der Autor sagt, miteinander verwoben sind.
Wichtig ist auch das Thema Zeugenschaft, des Bekenntnisses zu Gott und die Nachfolge Jesu. Achte während des Lesens auf diesen Gedankengang.

Bedeutung für mich

Denke über die in diesem Buch zentrale Verbindung zwischen der Erkenntnis Gottes und dem Einsatz für andere, dem Tun des Guten und dem Helfen nach. Wie leicht, denkst du, ist die Bewegung von einem zum anderen?

Diskussionsanregung

- Welche speziellen Abschnitte im Buch gefielen dir sehr bzw. konnten dich besonders inspirieren?

- Welche Teile des Buches missfielen dir oder bereiteten dir Schwierigkeiten?

- Was denkst du: Wovon handelt das Buch?

- Der Autor spricht viel über Sünde. Was denkst du, meint er damit konkret? Was verstehst du beispielsweise unter dem Wort?

- 1. Johannes 2,6 sagt uns, dass „wer sagt: ‚Ich bleibe in ihm‘, so leben soll, wie er lebte“. Was bedeutet das deiner Meinung nach im Alltag?

- 1. Johannes sagt auch, dass du nicht „im Licht“ sein kannst, wenn du einen Bruder oder eine Schwester hasst (2,9). Was sind einige der Implikationen dieser Lehre?

- Was hat dich berührt, deinen Glauben erweitert oder deine Gedanken über dein Leben und dein Verhalten verändert?

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